Ozontherapie
Ozon ist eine besondere Erscheinungsform des chemischen Elements Sauerstoff, die aber reaktionsfreudiger ist. Daher kommt es, dass es z.B. im Blut ca. 15 mal schneller löslich ist als gewöhnlicher Sauerstoff. Während der 2-atomige Sauerstoff als O2-Molekül u.a. in der uns umgebenden Luft vorkommt (O = chemisches Zeichen für Sauerstoff), besteht das Ozon aus 3 Atomen Sauerstoff, und zwar: O2+O = O3.
Welche Eigenschaften hat Ozon?
Ozon ist ein Gas, das einen charakteristischen Geruch hat (griechisch "ozo" = rieche). Dieser ist bekannt durch die medizinische "Höhensonne" und die atmosphärisch bedingte "Gewitterluft”. Ozon hat eine besondere Oxydationswirkung, weshalb es auch als "Aktivsauerstoff" bezeichnet wird. Ozon ist schwerer als gewöhnliche Luft. Wenn das geeignete Reaktionsmilieu vorhanden ist, wie z.B. Wasser oder Blut, löst sich leicht ein Sauerstoff-Atom vom Ozonmolekül ab, was die Körperreaktionen Bewegung bringt;
Wie ensteht Ozon? - Wie wird Ozon hergestellt?
Die Herstellung erfolgt in der Natur durch den Einfluß ultravioletter Strahlenenergie der Sonne, die durch den Ozongürtel quasi schützend "abfiltriert" wird.
Außerdem entsteht Ozon bei Blitzen während eines Gewitters (elektrische Entladung).
Künstlich wird Ozon für medizinische Zwecke mit Hilfe eines elektrischen Spannungsfeldes erzeugt, durch das Sauerstoff vorbeiströmt und in Ozon umgewandelt wird. Durch eine Düse wird danach die individuell festgesetzte Menge Ozonsauerstoff Gemisch entnommen.
Wie wird Ozon angewandt?
- Bei der einfachsten inneren Anwendung wird das Ozon einfach unter die Haut (subkutan) gespritzt.
- Wird das Ozongemisch mit körpereigenem Blut vermengt, spricht man von der kleinen "Ozon-Eigenblutbehandlung". Hierbei wird Blut aus der Ellenbeugenvene entnommen, mit einer bestimmten Gasmenge vermischt und dann in den Muskel gespritzt. Hier erfolgt dann die langsame Aufnahme in den Körperkreislauf, wie dies bei jedem anderen Medikament auch der Fall ist.
- In Erweiterung hiervon wird die "Große Ozon-Eigenblutbehandlung" durchgeführt: es wird eine gewisse Blutmenge aus der Armvene abgenommen, mit Ozonsauerstoff vermischt und als Tropfinfusion zurückgegeben. Das Blut reagiert sofort mit dem Ozon, wird farblich heller und kommt, Sauerstoff–angereichert, dem Kranken zugute. Diese Behandlung auch salopp als "Blutwäsche" bezeichnet.
- Wie bei einem gewöhnlichen Einlauf kann Ozon auch als sogenannte Darminsufflation angewandt werden, wobei es nach entleertem Enddarm mittels eines Katheters durch den After zugeführt wird. Dies hilft hauptsächlich bei Darschleimhautentzündungen, Verdauungsstörungen, Hämorrhoiden u.ä.m.
- Als äußerliche Behandlungsmethode gilt in erster Linie die Beutelbegasung mit Ozon: Nach Überstülpen des zu behandelnden Hautareals mit einem ozonfesten Plastikbeutel wird dieser mit Ozon aufgeblasen. Nach ca. 20 Minuten Einwirkung wird das Ozon abgesaugt und unschädlich gemacht (Atemgift!). Die Wirkung ist bei Hautprozessen vielfältig: bakterien-, viren- und pilzabtötend und -je nach Konzentration wundgewebefördernd oder bremsend.
Was bewirkt Ozon in unserem Körper?
Der Heileffekt des Ozons ist vor allem:
- die Inaktivierung von Krankheitserregern: Bakterien, Viren und Pilze
- ein vermehrtes Angebot von Sauerstoff und dadurch erhöhte Sättigung im Gewebe
- eine wesentliche Erleichterung der Entgiftungsarbeit der Leber
- eine merkliche Verbesserung des allgemeinen Zellstoffwechsels (Allgemeinbefinden usw.)
- eine Verbesserung des zentralen und peripheren Blutflusses sowie des Sauerstofftransportes, baut Durchblutungsstörungen ab und verhindert Neubildungen
- durch Abbau der Verklumpungen von festen Blutbestandteilen Vermeidung von Thrombosen und Embolien
- heilende Wirkung auf die Hautoberfläche und die gesamten Schleimhäute, besonders des Magen-Darm-Traktes
Bei welchen Krankheiten hilft die Ozontherapie?
Durchblutungsstörungen jeder Art:
- des Herzens: Angina pectoris, Herzinfarkt
- des Gehirns: Schlaganfall, Hirnschlag, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Schlafstörungen, Schwindelzustände
- der Augen und die Folgekrankheiten.
- der Arme, Beine und Füße: "Raucherbeine”, "offene Beine", "Schaufensterkrankheit"
- rheumatischer Formenkreis: akutes und chronisches Gelenk- und Muskelrheuma, primär chronische Polyarthritis
- Allergien: Heuschnupfen, Asthma bronchiale,
- verzögerte Erholung (Rekonvaleszenz) nach längerem Krankenlager,
- allgemeine Abgeschlagenheit, zu langsame Regeneration,
- allgemeine Abwehrschwäche (Immuninsuffizienz): Stimulation (Stärkung) des Immun-systems
- biologische Zusatztherapie bei verschiedenen Krebserkrankungen
Womit kann die Ozontherapie kombiniert werden?
Sie kann im Grunde mit fast allen konventionellen
("schulmedizinischen") Behandlungsmethoden und erst recht mit anderen Naturheilverfahren gemeinsam angewandt werden, wie z.B. der:
Neuraltherapie mit Lokalanästhetika
Homöopathie (Samuel Hannemann),
Akupunktur nach ostasiatischer Art,
manuellen Therapie (Chirotherapie)
sonstigen Physiotherapien (Massagen, Bäder)
Ist die Ozontherapie risikofrei?
Ja, wenn sie richtig angewandt wird. Es darf nicht eingeatmet werden: Atemgift! Negative Folgeerscheinungen sind hier sonst unbekannt.
Damit keine Zwischenfälle vorkommen, werden Anwender durch die "Ärztliche Gesellschaft für Ozontherapie" geschult.
(nach Dr. med. Horst Imm)